Alle Artikel von admin

Politik V: Global denken…

Auf welches globale Denken stützt sich mein lokales Handeln, das ich oben skizziert habe?

Die grösste Bedrohung der Menschheit ist nicht der Terrorismus oder der Islam, sondern die weltweite Verbreitung des US-amerikanischen Lebensstils. Wenn beispielsweise die Chinesen und Inder diese Lebenskultur übernehmen, dann droht ein Verteilungskrieg um die letzten Ressourcen des Planeten. Notabene: Dieser Verteilungskrieg ist schon angelaufen. Irak, Libyen, Südsudan, usw. Aus Saudiarabien stammen insbesondere bedeutende finanzielle Mittel für den Terrorismus. So verstanden, ist „grüne“ Politik auch friedenserhaltend.
Ebenfalls friedenserhaltend ist eine Politik des sozialen Ausgleichs. Die mit dem „american way of life“ verbundene Spielart des Kapitalismus zeichnet sich durch eine rücksichtslose Machtanwendung gegen sozial Schwächere aus. Macht und Verantwortung des Grosskapitals sind umgekehrt proportional. Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich immer mehr, was eine zusätzliche Kriegsgefahr darstellt (vgl. oben). Fazit: „Rote“ Politik ist Friedenspolitik.

Die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 zeigt, dass sogar die Grossmeister des Kapitalismus, die Banker, ihr System nicht mehr im Griff haben. Die Folgeerscheinungen für die Schweiz zeigen, dass die SP-Bankeninitiative von 1984 richtig war. Diese Initiative verlangte die Abschaffung des Bankgeheimnisses, was damals von 73 % des Stimmvolkes abgelehnt wurde. Mit Hilfe des Auslands besteht im Moment die Möglichkeit, dass die Steuergerechtigkeit in Zukunft nicht nur für die Armen, sondern auch für die Reichen gelten wird. Das würde langfristig verhindern helfen, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Insgesamt ist der Fall des Bankgeheimnisses friedensfördernd.

Die Förderung des Friedens ist für mich aus globaler Sicht langfristig das Wichtigste. Deshalb sehe ich zu „Rot-Grüner“ Politik keine Alternative.


Politik I: Politischer Lebenslauf

Politik II: Es geht mir vor allem um…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Politik V: Global denken…

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Aufzeigen, dass die Stadt mit einem Minimum an motorisiertem Individualverkehr (MIV) ein Paradies sein könnte. Ein autofreies Leben ist in Bern mit hoher Lebensqualität praktizierbar.

Umsetzen dieser Idee in der Quartierpolitik: Seit etwa 35 Jahren setze ich mich für eine menschengerechte Mobilität im Breitenrain ein. Wichtig ist auch die Erhaltung zu Fuss erreichbarer Grünräume. So kann vermieden werden, dass die QuartierbewohneriInnen und -bewohner bei jeder Gelegenheit (allenfalls sogar mit ihrem Auto) aus der Stadt flüchten.

Auch in der Stadtpolitik sind Verkehr und Planung zentrale Bereiche, in welchen ich seit meiner Zeit im Stadtrat am Ball bin: Als Mitglied der SP-Arbeitsgruppe Stadtentwicklung/Wohnen/Verkehr helfe ich, diesen Bereich von städtischer Politik mitzugestalten.

In letzter Zeit ist das Thema verdichtetes Bauen dazugekommen. Gegenüber diesem Thema bin ich unter den folgenden Bedingungen offen:

  1. Zugleich muss der Pflege und Erhaltung von Grünräumen wesentlich mehr Gewicht in der Stadtpolitik zukommen.
  2. Bei einer baulichen Verdichtung ist der Bauqualität eine viel grössere Beachtung zu schenken als bisher.

In letzter Zeit mischt sich der bürgerlich beherrschte Grosse Rat immer stärker in die Stadtpolitik ein, um deren RotGrüne Politik auszubremsen. Krassestes Beispiel der letzten Jahre (22.03.2012): Die Fachhochschule soll bei einer Konzentration nicht etwa in Bern konzentriert werden, sondern in Biel und Burgdorf. Glücklicherweise konnte dieser Fehlentscheid unlängst rückgängig gemacht werden: Die Fachhochschule bleibt in Bern, im Gegenzug muss Bern die „Lädere“ an Burgdorf abgeben.

Weiteres Beispiel: Die Links-Grünen konnten im April 2009 im Grossen Rat [Motion Gränicher (SVP)/Geissbühler-Strupler (SVP)/Bommeli (FDP)] eine Attacke gegen die Sperrung der Halenstrasse abwehren, welche vorher in einer städtischen Volksabstimmung beschlossen worden war. Das zeigt, dass etwa der SVP Volksabstimmungen keineswegs „heilig“ sind, wie sie sonst gerne glauben macht. Gerade Abstimmungen in der Stadt Bern stellen eine Zielscheibe für SVP-Angriffe dar. Die SVP hatte insbesondere die von der SP lancierte städtische Pendler-Initiative der 80er Jahre (nach der Annahme durch das Volk!) durch den Kanton kassieren lassen. Das „Kassieren“ einer städtischen Abstimmung ist mit einer Mehrheit im Grossen Rat technisch relativ einfach: Man ändert die kantonale Gesetzgebung so, dass die Stadt Bern in einem bestimmten Gebiet nicht mehr selber bestimmen kann. Die Gemeindeautonomie, die sonst häufig beschworen wird, lässt grüssen.

Mit dem neuen Wankdorf-Kreisel ist es ebenfalls der Kanton, der das Einfallstor für den Verkehr in unser Wohnquartier öffnet. Trotz meinem Widerstand ist das Bauwerk im Grossen Rat ohne Zusatzbedingungen, etwa bezüglich Lärm, bewilligt worden. Die neue Verkehrsmaschine ist unterdessen schon einige Zeit im Betrieb.

Ein letztes krasses Beispiel für die Einmischung kantonaler Macht in städtische Bereiche ist die kant. Initiative von Erich Hess (SVP), die ein Nichtbeachten der Hess’schen Reitschulregeln durch die Stadt unter eine Strafe in der Höhe von Dutzenden Millionen Franken stellt. Die Bürgerlichen haben schon fünf Mal auf städtischer Ebene versucht, ihre Vorstellungen des Umgangs mit der Reitschule durchzudrücken, sie haben alle entsprechenden Abstimmungen verloren. Jetzt versucht’s Hess mit einer kantonalen Initiative.
Der Stadt-Land-Graben wird immer tiefer (vgl. oben). Die Stadt soll sich dabei nicht unter der bürgerlichen Mehrheit im Kanton ducken, sondern aus einer Position der Stärke ihre Interessen verteidigen. Der Graben kann nur dann kleiner werden, wenn Land und Stadt lernen, sich gegenseitig zu respektieren.


Politik I: Politischer Lebenslauf

Politik II: Es geht mir vor allem um…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Politik V: Global denken…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

1. die globalisierten Raubkapitalisten (insbesondere UBS-Banker) und deren Personal in Regierungen und Parlamenten

2. der Marktfundamentalismus als herrschende Pseudoreligion


Politik I: Politischer Lebenslauf

Politik II: Es geht mir vor allem um…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Politik V: Global denken…

Politik II: Es geht mir vor allem um…

1. die Würde und das Wohlergehen der sozial Schwächeren. Mehr tatsächliche Gleichheit braucht das Land

2. den Schutz aller Leute vor Attacken auf ihre Gesundheit, insbesondere durch Luftvergiftung, Lärm und Elektrosmog

3. das Primat einer demokratisch abgestützten Politik vor der plumpen Macht des Geldes

4. einen Stopp der Ausplünderung des Planeten durch eine reiche Minderheit. Eine Hauptursache dieses Raubzuges ist die Massenmobilität. Die ärmeren MitbewohnerInnen unserer Erde und die nachfolgenden Generationen haben ein Anrecht auf ihren Anteil an den Ressourcen. Eine Reduktion der Erdölverschwendung ist vor allem wegen des Klimas und der nahenden Erschöpfung der Ölvorräte dringend geboten. Die Jagd nach den letzten Energiereserven, kann mit Drogensucht verglichen werden. Im Moment machen sich die Energiejunkies an die Reserven der Arktis und im Schiefergestein (mittels Fracking) heran.

5. sozialverträgliche Ökologie. Längerfristig gesehen sind ökologische Ansätze immer auch sozial.


Politik I: Politischer Lebenslauf

Politik II: Es geht mir vor allem um…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Politik V: Global denken…

Politik I: Politischer Lebenslauf

Eintritt in die SP Bern-Nord: Januar 1976. Ab 1988 während 11 Jahren Stadtrat von Bern, seit 1999 Mitglied des Grossen Rates, als Vertreter der SP-JUSO-PSA Fraktion (momentane Bezeichnung).

Seit ca. 1980: Lokalpolitisches Dauerengagement im Breitenrain, insbesondere bin ich seit Jahren SP-Delegierter in der Quartierkommission „Dialog Nordquartier“. Für die Gründung dieser Quartierkommission brauchte es einen Kampf von rund 20 Jahren, etwa von 1981 bis 2001. Ich habe in allen Phasen dieser Bemühungen aktiv mitgemacht.
Da ich in keinem wichtigen Verband Funktionärsstatus habe, bin ich als Politiker in nicht landesüblicher Weise unabhängig. Das einzige Mandat das ich besitze, ist die Mitgliedschaft im Vorstand von Fussverkehr Kanton Bern. Dieser Verein wurde vor etlichen Jahren als Sektion von Fussverkehr Schweiz gegründet.

Schon in meiner Berufszeit lag mein Beschäftigungsgrad als Gymnasiallehrer bei 50 %. Das ermöglichte mir ein relativ stressloses Bad in der Politik. Seit der Pensionierung kann ich noch mehr Zeit in die Politik investieren.


Politik I: Politischer Lebenslauf

Politik II: Es geht mir vor allem um…

Politik III: Das Erreichen obiger Hauptanliegen bedingt das Überwinden der Mächte, die das genaue Gegenteil anstreben, als da sind

Politik IV: meine konkreten politischen Projekte

Politik V: Global denken…

Politische Themen aus Kanton und Stadt Bern


Die SVP und die Umverteilung

Wenn es um Umverteilung von Reich zu Arm geht, ist die SVP brutal: Sie bekämpft sie unerbittlich, was offensichtlich viele wenig verdienende SVP-AnhängerInnen geflissentlich übersehen.
Wenn es um Umverteilung von reichen Regionen zu armen Regionen geht, ist das Bild widersprüchlich: Auf Bundesebene Hüst und auf Kantonsebene Hott.

huestDazu ein Beispiel für Hüst aus der Bundespolitik: Vor der Volksabstimmung zum Neuen Finanzausgleich (NFA) vom 28. November 2004 lancierte die SVP das berüchtigte Plakat mit dem faulen Berner (als Bär) und dem fleissigen Zürcher (als Löwe). Titel: Schuften für die Faulen? (Bild). Aufgewärmt wurde das Thema gemäss „Bund“ vom 10.07.2014, als die Zürcher SVP gegen die angeblich zu hohen Bezüge des Kantons Bern aus dem NFA giftelte.

Beim NFA geht es um Geldflüsse von den „reichen“ Kantonen, wie etwa Zürich oder Zug, zu den „armen“ Kantonen, zu welchen auch der Kanton Bern gehört. Der Kanton Bern erhält jährlich eine Summe von mehr als 1 Mia Franken aus dem NFA, was in Teilen der Schweiz hämisch kommentiert wird. Was allzu oft verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass pro Kopf gerechnet der Kanton Bern deutlich weniger erhält als andere Bezügerkantone. Bern wird so gesehen durch eine (bewusst?) ungeeignete Darstellung ein Opfer seiner Grösse.

Was selten gesagt wird: Der NFA ist indirekt eine flankierende Massnahme, um die Folgen des fatalen Steuerwettbewerbs unter den Kantonen zu mildern. Ohne Steuerwettbewerb gäbe es möglicherweise auch keinen NFA.

Noch mal zum Thema „Schuften für die Faulen?“ Neuere Untersuchungen haben klar gezeigt, dass die sog. „Armut“ des Kantons Bern strukturell bedingt ist, sich nicht durch eine falsche Politik der Berner Regierung begründet und schon gar nicht darauf beruht, dass die BernerInnen fauler sind als andere.

Nach einer Untersuchung (SonntagsZeitung vom 13.10.2013) hat der Kanton Bern nach dem Kanton Thurgau sogar die tiefsten(!) Verwaltungskosten pro Kopf von allen Kantonen.

Ein Beispiel für ein SVP-Hott aus dem Kanton Bern: Es gibt innerhalb der Kantone ebenfalls einen Finanzausgleich, im Kanton Bern ist dafür das Finanzausgleichsgesetz (FILAG) zuständig. Hier fliesst das Geld von den reichen Gemeinden wie etwa Muri zu den armen Gemeinden wie etwa Horrenbach-Buchen. Auch das FILAG gäbe es wahrscheinlich ohne den von der SP immer wieder beklagten innerkantonalen Steuerwettbewerb (diesmal zwischen den Gemeinden) nicht. Die SVP im Kanton Bern gehört hier, im Gegensatz etwa zur SVP Zürich beim NFA, zu den vehementen Anhängern des FILAG. Es käme ihr nie in den Sinn zu behaupten, die EinwohnerInnen von Horrenbach-Buchen seien fauler als jene von Muri.

Ursprünglich habe ich dazu ein Diagramm auf meiner Website gehabt, das zeigt, welche Gemeinden aus dem FILAG-Topf Geld beziehen und welche Gemeinden dort einzahlen. Es hat sich dabei gezeigt, dass, je höher der Wähleranteil der SVP ist, desto höher sind tendenziell die Bezüge aus dem FILAG-Topf.

Ich habe mir dazu sagen lassen, dass eine andere Darstellung die Finanzströme innerhalb der Gemeinden des Kantons Bern noch besser abbildet:

Diese Darstellung beruht nicht direkt auf den FILAG-Zahlen, sondern auf den Steuererträgen (nur Kantonssteuer!), welche aus den Gemeinden in den Kanton fliessen. Gemäss Finanzexperten des Kantons beziehen die Regionen, sei das der Jura, das Oberland oder die Region Bern alle in etwa gleich kantonale Leistungen – Spitalversorgung, Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen, Sicherheit, Bildung, Strassen, öffentlicher Verkehr usw. Stellt sich nun die Frage: Wie viel bezahlen die Bewohnerinnen und Bewohner an diese kantonale Leistungen, wieviel Kantonssteuern liefern sie ab? Zahlen die Bewohnerinnen und Bewohner mehr Kantonssteuern als sie Leistungen beziehen, sind sie „Nettozahler“. Zahlen sie weniger, sind sie „Nettoempfänger“. Wenn nun alle Bewohnerinnen und Bewohner unseres Kantons in etwa gleich viele kantonale Leistungen beziehen, so dürften unterdurchschnittliche Kantonssteuern ein Indiz dafür sein, dass die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Region „Nettoempfänger“ sind. Dazu gibt es zwar keine genauen Zahlen, aber es gibt starke Hinweise dafür, dass sich das so verhält.

Ich gehe zusätzlich davon aus, dass das, was für die Regionen gilt, auch für die Gemeinden gelten könnte. Das ist freilich eine etwas wackelige Annahme. Es könnte sein, dass etwa die Städte etwas stärker vom Kanton profitieren, als andere.

Die Idee ist die: Wenn alle Gemeinden pro Kopf in etwa gleich viel an Leistungen vom Kanton erhalten, bilden die sehr unterschiedlichen Beträge, welche die SteuerzahlerInnen in den Gemeinden an Kantonssteuern abliefern, etwa die Finanzströme zwischen den Gemeinden im Kanton ab.

Zur Herstellung des Diagramms unten habe ich zwei offizielle Dokumente verwendet:

  1. Ergebnisse der Nationalratswahlen Kanton Bern 2015, Wähleranteile der SVP (horizontale Achse).
  2. Steuerertrag (nur Kantonssteuern!) pro Kopf (vertikale Achse). Die Zahlen beruhen auf einem Dreijahresschnitt der Jahre 2012, 2013 und 2014. Deshalb sind etwa die Einwohnerzahlen der Stadt Bern noch wesentlich tiefer als heute.

 

Die „Punktwolke“, die von links oben nach rechts unten absinkt, besteht aus allen Gemeinden des Kantons Bern. Daraus ist Folgendes ersichtlich: Je höher der Stimmenanteil der SVP in einer Gemeinde ist, desto tiefer ist tendenziell der Betrag, der pro Kopf an den Kanton abgeliefert wird.

Wichtig ist die horizontale rote Linie im Diagramm: Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden, die oberhalb dieser Linie liegen, zahlen überdurchschnittlich in den kantonalen Steuertopf ein, Bewohnerinnen und Bewohner von Gemeinden, die unterhalb liegen, bezahlen unterdurchschnittlich. Die rote Linie liegt auf dem Niveau des durchschnittlichen Kantonssteuerertrags pro Kopf (siehe Diagramm), was CHF 4‘137 pro Kopf ausmacht.

Dabei gibt es zwei „Nettozahlerinnen“, die in obigem Diagramm fehlen:

Saanen, mit 53 % Wähleranteil SVP, CHF 10’826 Steuerertrag (geht an den Kanton) pro Kopf.

Muri bei Bern, mit 22 % Wähleranteil SVP, CHF 8’722 Steuerertrag (geht an den Kanton) pro Kopf.

Da das Diagramm oben bei CHF 7‘400 aufhört, würden die beiden Punkte oberhalb des oberen Randes des Diagrammes liegen.

Der Grund für den hohen Steuerertrag aus Saanen liegt bei der hohen Millionärsdichte (nicht zuletzt wegen der Pauschalsteuer für reiche AusländerInnen) und einem tiefen Steuersatz (1.3), der für Gutverdienende attraktiv ist.

Muri ist ein bekanntes Steuerparadies innerhalb des Kantons Bern mit einem rekordtiefen Gemeindesteuersatz (1.04).

Lesebeispiele für das Diagramm:

  1. In Horrenbach – Buchen zahlen alle 255 Einwohnerinnen durchschnittlich je CHF 1‘607 Kantonssteuern. Die Differenz CHF (1‘607 – 4‘137) = CHF – 2‘530 kommt aus dem „Kantonstopf“. Per Saldo erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gemeinde vom Kanton jedes Jahr CHF 255*2‘530 = CHF 645150, sie sind „Nettoempfänger“.
    85 % der Stimmberechtigten dieser Gemeinde haben für SVP KandidatInnen gestimmt.
    Gemeindesteuersatz: 1.70.
  1. In der Stadt Bern zahlen alle 127’543 EinwohnerInnen durchschnittlich je CHF 5’804 Die Differenz CHF (5‘804 – 4‘137) = CHF + 1‘667 wird von den EinwohnerInnen der Stadt an den Kanton abgeliefert. Per Saldo zahlen die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Bern jedes Jahr CHF 127’543*1‘667 = ca. CHF 210 Mio, mehr, als sie vom Kanton an Leistungen beziehen. Sie sind „Nettozahler“.
    Der SVP-WählerInnenanteil in Bern beträgt lediglich 12.4 %.
    Gemeindesteuersatz: 1.54

Bei gewissen Gemeinden ist (in Klammern) der Gemeindesteuersatz 2016 eingetragen. Was auffällt, ist der Umstand, dass in vielen Gebergemeinden der Steuersatz tief liegt. Mit der Angabe des Gemeindesteuersatzes wollte ich zeigen, wie der Steuerwettbewerb unter den Gemeinden wirkt. Grundsätzlich geht es im Diagramm jedoch ausschliesslich um die Kantonssteuern, für die ein einheitlicher Steuersatz von 3.06 für alle Gemeinden gilt.

Die weniger gut in diesen Zusammenhang passenden und weitere auffällige Gemeinden sind rot (statt blau) eingezeichnet und mit dem Gemeindenamen versehen. Die blauen Punkte bezeichnen Gemeinden, bei welchen die Namen aus grafischen Gründen fehlen. Bei den „Roten“ wären im oberen Teil die Gemeinden Saanen und Muri zu nennen, die ausserhalb des Diagramms liegen und schon beschrieben wurden: Sie liefern derart hohe Steuererträge pro Kopf ab, dass sie nicht mehr in’s Diagramm passen. Weiter sind im oberen Teil Ittigen zu erwähnen, wo der Grund des hohen Steueraufkommens (die SVP-Wählerschaft ist trendgemäss nicht auffällig gross) darin liegt, dass die swisscom hier Steuern zahlt.

Im unteren Teil befindet sich insbesondere die Mikrogemeinde Schelten, aus dem Berner Jura, wo die SVP trotz sehr hohen Bezügen aus der Staatskasse aus historischen Gründen etwas weniger „zuhause“ ist. Allerdings liegt die SVP – Wählerschaft immerhin bei 60 %.

Weitere Beiträge zur Benachteiligung der Stadt Bern:

In die gleiche Richtung wie das obige Diagramm oben stösst ein von der Stadt Bern in Auftrag gegebener Bericht von Ecoplan zum Thema Zentrumslasten.

Link: http://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/stadt-bern-fordert-justierung-der-zentrumslastenabgeltung/dokumente/bericht-ecoplan-zentrumslasten-pdf-1-4-mb.pdf/view?searchterm=Ecoplan

Der Bund vom 14. Oktober 2016 widmete diesem Thema eine ganze Seite (Seite 17). Der Titel war: „Bern ächzt unter der Zentrumslast“. Die Kernaussage war, dass die Stadt zu viel in den kantonalen Steuertopf zahlt. Der Hauptgrund ist die unzureichende Abgeltung der Zentrumslasten.

Kritisches zur Steuerpolitik der SVP:

Das Diagramm oben zeigt, dass die Wählerschaft der SVP am meisten von den im Kanton abgelieferten Steuern profitiert. Deshalb erscheint es als widersprüchlich, wenn die gleiche Partei sich im Grossen Rat (zusammen mit der FDP) als Steuersenkungsturbo präsentiert.

Ich wiederhole die ersten zwei Sätze des Kapitels: „Wenn es um Umverteilung von Reich zu Arm geht, ist die SVP brutal: Sie wird unerbittlich bekämpft. Die SVP betreibt das Gegenteil, was offensichtlich viele wenig verdienende SVP-AnhängerInnen geflissentlich übersehen.“

Auch die Tatsache, dass die SVP immer wieder Steuersenkungen fordert, die der eigenen Klientel schaden würden, ist widersprüchlich.

Glücklich ist eine Partei wie die SVP, die sich Widersprüche dieser Art leisten kann. In der Öffentlichkeit werden sie kaum wahrgenommen. Die SVP-Anhängerschaft ist zudem aussergewöhnlich widerspruchsimprägniert. Wenn sich die SP nur 10 % dieser Widersprüche erlaubte, sie würde von den Medien zerrissen.

top


Motorisierter Individualverkehr:

Wer sind im Kanton Bern die „Milchkühe“, die AutofahrerInnen oder die Nicht-AutofahrerInnen?

Die Zahlen der Tabelle unten wirken etwas veraltet. Der Grund liegt darin, dass der Kanton seither keine entsprechende Strassenrechnung mehr erstellt hat. Immerhin hat das Volk unlängst die sog. „Milchkuhinitiative“ abgelehnt.

(Als pdf auf Tabelle klicken)

Strassenrechnung Kanton Bern 2011

Fazit:
Die Eingangs gestellte Frage wird wie folgt beantwortet: Ab dem Jahr 2013 betragen die Ausgaben für Strassen im Kanton Bern (inkl. Gemeinden) ca. CHF 260 Mio mehr als die Einnahmen aus dem Portemonnaie der Autofahrenden. Wer hier die „Milchkuh“ ist, wird dadurch klar: Die Nichtautofahrenden. Und das Ganze noch ohne Einberechnung der Externen Kosten!
Vgl. Dazu zwei Motionen (Vorstösse =>Kommentare zu einzelnen, ausgewählten Vorstössen:):
Motion vom 4.9.2012 „Sichere Finanzierung neuer Kantonsstrassen“ und
Motion vom 19.11.2008 „Mehr Kostentransparenz für unsere motorisierten und nicht motorisierten MitbürgerInnen“.
Vgl. dazu auch „Bund“ vom 27.06.2011 und vom 31.11.2011.

top


PW’s in der Stadt Bern mit BE-Nummern seit 1991

In der untenstehenden Zusammenstellung ging es mir darum, die langfristige Entwicklung der Anzahl in der Stadt Bern immatrikulierter Personenwagen (PW) aufzuzeigen. Die Anzahl autofreier Haushalte hatte 2010 mit 53 % einen Höhepunkt erreicht. Die Nichtautofahrer waren erstmals in dieser Stadt in der Mehrheit (was vor dem Aufkommen der Automobilität freilich auch schon der Fall war). Das Erreichen dieser Mehrheit müsste sich m. E. in sinkenden PW-Zahlen widerspiegeln.

Das Problem war, dass die offizielle Statistik der Stadt Bern (vgl. Jahrbücher) genau für diese Anwendung nicht geeignet war: Um das Jahr 2000 herum hat das Bundesamt für Statistik (BFS), das der Stadt die Zahlen liefert, seine Zählmethode geändert. Innerhalb weniger Jahre „wuchs“ deshalb die offizielle Anzahl PW’s in der Stadt Bern „künstlich“ um einige tausend Stück an, weil neu auch die Betriebs-PW’s des Bundes und weiterer öffentlicher Betriebe gezählt wurden.

Ich sah mich nach einer weiteren Institution um, die PW’s zählte und wurde fündig: Das kantonale Strassenverkehrsamt zählt die PW’s ebenfalls. Allerdings nur die BE-Nummern, was den Vergleich mit den BFS-Zahlen erschwert. Auch wird nicht nach Stadtteilen gezählt, wie das BFS, sondern nach Postleitzahlkreisen. Die Betriebsfahrzeuge des Bundes sind beispielsweise im Postleitzahlkreis 3003 „untergebracht“ in welchem kein einziger Mensch wohnt.

Ich habe mich daraufhin entschlossen, nur diejenigen Postleitzahlkreise in „meine Statistik“ aufzunehmen, in welchen Menschen wohnen. Es ist mir bewusst, dass darin etwa die Betriebs-PW’s des Bundes nicht enthalten sind. Damit liegen meine Zahlen unterhalb derjenigen des BFS, bzw. der offiziellen Zahlen der Stadt Bern. Ich habe mir sagen lassen, dass Grossbetriebe wie der Bund ihre PW’s manchmal mit BE-Nummer versehen und manchmal nicht. Ohne diese Betriebs-PW’s werden die Zahlenreihen bedeutend stabiler. Wenn es um den Vergleich vorher-nachher geht, spielt es eine untergeordnete Rolle, ob die Betriebs-PW’s dabei sind oder nicht, im Gegenteil: Die Mentalität der StadtbewohnerInnen in Sachen Autobesitz, wird ohne Betriebs-PW’s sogar besser abgebildet. Mit vierzehn Postleitzahlkreisen geben meine Zahlen ein differenzierteres Bild als die BFS-Zahlen mit sechs Stadtteilen: Wir können die Entwicklungen der PW-Zahlen relativ kleinräumig verfolgen.

Meine Zahlenreihen beginnen im Jahr 1991, weil bis dann die PW-Zahlen anwuchsen und ab 1991 abnahmen. Wir sehen das in den meisten Postleitzahlkreisen. Freilich gibt es Ausreisser wie Oberbottigen und Riedbach, wo die PW-Anzahlen seit 1991 (100 %) auf 159% bzw. 124 % angestiegen sind, weil die Verhältnisse dort „ländlich“ sind. Die Zahlen sind jedoch so kein, dass sie das Gesamtergebnis nur unwesentlich beeinflussen. Spitzenreiter in Sachen Rückgang der PW-Zahlen sind die Länggasse (Postleitzahlkreis 2012) gegenüber 1991 noch 80.4 % PW’s, Mattenhof (3007) mit 76.5 %.

In der gesamten Stadt Bern ist der PW-Bestand von 1991 (100 %) auf 90.1 % (2016) zurückgegangen.

Allerdings ist von 2010 bis 2016 wieder ein leichtes Wachstum der PW-Zahlen zu verzeichnen: ca. 5 % in sechs Jahren. Die Bevölkerung hat in dieser Zeit jedoch wesentlich stärker zugenommen. Die Entmotorisierung schreitet als weiter voran…

Vgl. Tabelle (als pdf bitte anklicken):

pw-bestand-2016_bild_2

top

Vorstösse

Motionen, Postulate und Interpellationen von Res Hofmann im Grossen Rat, seit 2000

Liste der Motionen, Postulate und Interpellationen von Res Hofmann auf der Website des Grossen Rates

Hier sind die Titel aller Vorstösse von Res Hofmann aufgelistet, wo Folgendes zu entnehmen ist: Vorstosstext plus die Antwort der Regierung, Annahme/Ablehnung durch den Grossen Rat, Abstimmungsprotokolle (wer hat wie gestimmt?), Wortlautdokument (wer hat was dazu gesagt?).

Allerdings sind diese Funktionen vorerst nur für Vorstösse vom Jahr 2010 an (bis heute) erhältlich. Bei Vorstössen vor 2010 kann immerhin noch der Vorstosstext plus die Antwort der Regierung abgerufen werden.


Kommentare zu Vorstössen von Res Hofmann im Grossen Rat

Allgemeines zu meinen Vorstössen:

Einige vor allem frühere Vorstösse betreffen die Luftqualität (Feinstaub, Ozon), eines meiner Spezialgebiete. Weitere betreffen die verursachergerechte Finanzierung des motorisierten Individualverkehrs, auch ein Schwerpunkt meiner Politik. Unter Aktuelles „Politisches aus Kanton und Stadt Bern (zum Teil selbst recherchiert)“ finden Sie einen Beitrag zum Thema.
Von Zeit zu Zeit erledige ich auch „Auftragsarbeiten“: Jemand hat ein Anliegen, formuliert das schriftlich und ich mache einen Vorstoss daraus.
Zu meinen Spezialitäten gehört auch die Energiepolitik, was mit meinen Kenntnissen als ehemaliger Physiklehrer zu tun hat. Wenige Vorstösse betreffen die Grundrechte oder sind schulpolitischer Art. Letzteres ergibt sich ebenfalls aus meinem Beruf.
Manchmal finden sich Vorstösse, welche die Schnittstelle Nordquartier (wo ich wohne und lokalpolitisch aktiv bin) mit dem Kanton betreffen.
Andere Vorstösse sind aus aktuellen Ereignissen heraus entstanden. In den letzten Jahren rückte die Energiepolitik, insbesondere die Atomenergie, verbunden mit Kritik an der BKW, in den Vordergrund.

Seit Juni 2014 bin ich Mitglied einer ständigen Kommission, der Bau- Verkehrs- Energie und Raumplanungskommission (BaK). Daraus ergeben sich auch Ideen zu Vorstössen. Insbesondere die Raumplanung hat ein grösseres Gewicht erhalten. In der letzten Zeit habe ich vermehrt Vorstösse zusammen mit Mitgliedern von anderen Partien eingereicht, was die Chance für eine Überweisung erhöht.

Der grösste Teil meiner Motionen sind bisher vom bürgerlichen Block abgelehnt worden. In den letzten Jahren habe ich mich eher auf Interpellationen verlegt, in der Hoffnung, wenigstens den Verwaltungsapparat auf diese Weise etwas „anzustossen“. Von Zeit zu Zeit gelang das, weil wir von 2006 bis 2016 in der Regierung über eine Rot-Grüne Mehrheit verfügten. Leider haben wir diese Mehrheit kürzlich verloren.

Kommentare zu einzelnen, ausgewählten Vorstössen:

Motion vom 3.6.2015 „Wie wird der Kanton Bern in Sachen Raumplanung zum Musterknaben?

Der Kanton Bern erfüllt die Vorgaben des Raumplanungsgesetzes schlechter als die Regierung vorgibt. Damit gilt es, die Gangart zu verschärfen.

Motion vom 3.6.2015 „Grossverteiler sollen ihre automobilisierten Kundinnen und Kunden zu Lasten jener, die mit dem öV, dem Velo oder zu Fuss zum Einkaufen reisen, nicht mehr quersubventionieren dürfenund Motion vom 3.6.2015 „Parkplätze von kantonalen Neubauten sollten mindestens die Erstellungskosten decken und anzahlmässig die Nachfrage nicht übersteigen.

Beide Motionen treffen einen Kernpunkt meiner Verkehrspolitik: Die Kritik an den versteckten Subventionen, von welchen der motorisierte Individualverkehr (MIV) laufend profitiert. Zum Teil sind es Private, die den MIV subventionieren, zum Teil aber auch der Staat. Es geht mir dabei auch darum, ein Gegengewicht zur sogenannten „Milchkuhinitiative“ zu setzen, welche vorgibt, den AutomobilistInnen würden zu viele Abgaben auferlegt.

Interpellation vom 18.11.2014 „Wie wird das Recht auf zumutbare Schulwege umgesetzt?

Ein Vorstoss, der auf meine Mitgliedschaft im Vorstand von Fussverkehr Kanton Bern zurückgeht. Die Diskussionen über Schulwege werden immer intensiver, weil sich das Sicherheitsbedürfnis der Eltern im Hinblick auf ihre Kinder laufend verstärkt.

Motion vom 11.6.2014 „Systematische Kontrolle von radioaktiven Abfällen im Kanton Bern: Ihre Entdeckung darf nicht dem Zufall überlassen bleiben!

Dieser Vorstoss wurde durch die Pressemeldung ausgelöst, dass in Biel in Wohnungen Radium 226 gefunden wurde, In diesen Wohnungen wurden früher Zifferblätter von Uhren hergestellt, die in der Nacht leuchten. Die Herstellung solcher Radium-Uhrenzifferblätter ist seit den 60er Jahren verboten.

Motion vom 2.6.2014: „BKW durchkreuzt Regierungspolitik

Insbesondere die BKW wehrte sich juristisch dagegen, dass der Bund sie verpflichtete, ein Messnetz mitzufinanzieren. Mit diesem Messnetz wäre die Kontrolle einer möglichen radioaktiven Verschmutzung des Aarewassers stark verbessert worden. Dass die BKW, die zu über 50 % dem Kanton Bern gehört, sich so verhält, ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Dazu ist zu bemerken, dass bei der BKW im letzten Jahr Verbesserungen im Verhalten festzustellen waren. Vielleicht habe ich mit meinen BKW-kritischen Vorstössen auch ein wenig zu dieser Wende beigetragen.

Motion vom 11.9.2013 „Keine Verschandelung des Kantons durch die Förderung fossiler Ressourcen – Stopp Fracking“.

Ich habe mich, zusammen mit einem Vertreter der EVP, einer Motion der Grünen angeschlossen. Die Suche nach Energie gleicht immer mehr der Beschaffung einer Droge durch Drogensüchtige. Wir wollen diesem Ansinnen durch ein allgemeines Verbot von Fracking den Boden entziehen. Fracking würde unser Grundwasser bedrohen und Teile unserer Landschaften verwüsten.

Interpellation vom 10.9.2013 „Heli-Shuttle-Unfug im Naturpark Gantrisch“.

Neuerdings werden beim Gurnigel-Bergrennen auch Heli-Shuttle-Füge durchgeführt. Nachdem ich schon das Gurnigel-Bergrennen als Unfug erachte, sind auch zusätzliche Heli-Flüge abzulehnen. Zudem findet beides in einem Naturpark statt.

Interpellation vom 10.9.2013 „Belastung der Aare und des Bielersees durch radioaktive Abwässer und des Personals durch Direktstrahlung aus dem AKW Mühleberg“.

Nach Fukushima ist klar geworden, wie stark das Aarewasser durch den Betrieb des AKW Mühleberg gefährdet ist. Noch viel schlimmer wäre das bei einem Unfall. Mühleberg steht im Vergleich zu den anderen AKW’s in der Schweiz schlecht da. Ich stelle dazu Fragen.

Interpellation vom 2.9.2013 „Geht die BKW das CO2-Problem auch bei den Personalparkplätzen an?

Als die BKW vor Fukushima noch ein neues Atomkraftwerk in Mühleberg bauen wollte, wurden sie nicht müde, die Wichtigkeit des CO2-Problems zu betonen („mit AKW’s produzieren wir CO2-freien Strom“). Bei den Autofahrten ihrer Mitarbeiter zum Hauptsitz Viktoriaplatz löst sich dieses Problem offenbar in Luft auf. Auch stellen die BKW ihre Kundenparkplätze dem autofahrenden Publikum (an zentraler Lage) am Abend und über’s Wochenende „grosszügig“ gratis(!) zur Verfügung.

Vgl. dazu „Bund“ vom 21.1.2014 und vom 9.8.2013

Motion vom 21.01.2013: „Fussgängerstreifen in Tempo-30-Zonen

Diese überparteiliche Motion hatte ich angestossen. Vor allem auf dem Land kommen etliche Tempo 30 – Zonen nicht zustande, weil aufgrund von Bundesrecht in diesen Zonen oft Fussgängertreifen entfernt werden müssen. Es geht darum, diese zweifelhafte Praxis zu lockern. Die Motion wurde überwiesen.

Motion vom 4.9.2012 „Schluss mit Steuerbeschiss – Schluss mit Diebstahl am Volk

SozialhilfeempfängerInnen werden heute via Detektive kontrolliert, wenn man vermutet, sie würden sich die Beiträge unrechtmässig verschaffen. SteuerhinterzieherInnen betrügen den Staat um viel grössere Summen, werden jedoch durchs Bankgeheimnis geschützt. Zusätzliche SteuerinspektorInnen könnten hier etwas mehr Gerechtigkeit bringen. Die Motion wurde erwartungsgemäss massiv abgelehnt.

Vgl. dazu „Bund“ vom 27.3.2013

Motion vom 4.9.2012 „Sichere Finanzierung neuer Kantonsstrassen

Mit dieser Motion wollte ich erreichen, dass die Kapazität des Kantonsstrassennetzes nur dann ausgebaut werden darf, wenn sich dass Verhältnis Beiträge der AutofahrerInnen zu den Aufwendungen von Kanton und Gemeinden für Strassenbau im Kanton Bern verbessert. Und zwar so, dass erstere grösser oder gleich gross sind wie letztere. Die Motion wurde erwartungsgemäss abgelehnt. Vgl. dazu die Motion vom 19.11.2008 „Mehr Kostentransparenz für unsere motorisierten und nicht motorisierten MitbürgerInnen“ (unten).
Das Thema wird auch auf dieser Website „Motorisierter Individualverkehr: Wer sind im Kanton Bern die „Milchkühe“, die AutofahrerInnen oder die Nicht-AutofahrerInnen?“ aufgenommen.

Vgl. dazu „Bund“ vom 17.10.2012

Motion vom 19.3.2012 „Mehr Kostenwahrheit beim Betrieb von AKWs

AKW’s sind heute für eine Schadensumme von lächerlichen CHF 1.8 Mia versichert. Bei der Übertragung auf den Autoverkehr würde das bedeuten, dass sich AutofahrerInnen nur noch für leichte Blechschäden versichern müssten. Ich verlangte eine Deckungssumme im Schadenfall von minimal CHF 100 Mia, was freilich immer noch viel zu tief, aber doch näher bei der Kostenwahrheit läge. Die Bürgerlichen, die sonst immer das Lied vom Markt singen, lehnten die Motion ab. In Wirklichkeit wollten sie den Bau von neuen AKW’s weiter wie bisher versteckt subventionieren, ungeachtet ihres plötzlichen Bekenntnisses zum Atomausstieg. Weshalb auch die Grünen ablehnten, ist rätselhaft.

Postulat vom 6.6.2011 „Übernahme des kalifornischen Decoupling-Modells durch die Stromversorger

Kalifornische Stromversorger machen mehr Gewinn, wenn sie weniger Strom verkaufen. Bei der BKW ist’s gerade umgekehrt. Ein Systemwechsel scheint bei uns schwierig. Wegen massivem Widerstand der Bürgerlichen (sogar die Regierung war dagegen) musste ich das Postulat zurückziehen.

Motion vom 6.6.2011 „Beim Fahrkostenabzug im Rahmen des Steuerrechts eine Höchstgrenze einführen

Die Beschränkung des Steuerabzuges für’s Pendeln auf CHF 3000 würde dem Kanton CHF 54 Mio mehr Steuern einbringen (übrigens auch den Gemeinden ca. CHF 28 Mio). Anders gesagt: Der Kanton subventioniert heute das Pendeln (gegenüber meiner Lösung) mit CHF 54 Mio pro Jahr. Wegen heftigen bürgerlichen Widerstands musste ich die Motion zurückziehen. Das erlaubte der Regierung, den Inhalt meiner Motion ins Abbauprogramm (ASP genannt) vom November 2013 einzubringen, wo es aufgenommen wurde. Allerdings: Die Bedingung, dass die Beschränkung des Fahrkostenabzuges im Kanton Bern überhaupt ermöglicht wird, ist die Annahme der FABI-Vorlage des Bundes am 9. Februar 2014.

Vgl. dazu BZ vom 14.06.2012

Interpellation von 28.3.2011 „Widersprüchliches Investitionsverhalten der schweizerischen Stromversorger, wie zum Beispiel der BKW: Ist der Schaden grösser als der Nutzen?

Die Investitionen der Stromversorger (auch der BKW) im Ausland entsprechen überhaupt nicht den offiziellen Zielen, die sie für das Inland bekannt geben. Ein Zitat aus der Interpellation: „Die BKW wird also bereits ab 2012 etwa 1,3 Mal so viel elektrische Leistung bereitstellen wie Mühleberg, und zwar mit fossilen Brennstoffen im Ausland. Die BKW wird diese Produktion in nächster Zeit noch wesentlich ausweiten“.

Interpellation vom 1.12.2010 „Wird mit dem Investitionsprogramm KWO plus per Saldo wirklich mehr Strom produziert?

Mit dieser Interpellation wollte ich der „Stammtischweisheit“ zu Leibe rücken, dass die Erhöhung der Grimselstaumauer eine nennenswerte Mehrproduktion an Energie zur Folge hätte, ja sogar mit der Mehrproduktion das AKW‘s Mühleberg ersetzen könnte.
Die Antwort war eindeutig: Keine müde MWh pro Jahr würde mit der Staumauererhöhung zusätzlich erzeugt. Der Vorteil würde vielmehr darin liegen, dass Sommerenergieproduktion in den Winter verschoben werden könnte. Da der Strom im Winter teurer verkauft werden kann als im Sommer, würde das Ganze wirtschaftlich möglicherweise aufgehen. Fazit: Wesentlich weniger Energiepolitik als erwartet, dafür desto umso mehr Finanzpolitik.

Interpellation vom 6.9.2010 „Ist das sogenannte „Ersatzkernkraftwerk“ Mühleberg (EKKM) wirklich nur ein „Ersatz“ des bestehenden AKW’s?

Aus heutiger Sicht absurd: Die BKW wollte anstelle des alten AKW’s Mühleberg ein neues, viel grösseres AKW bauen. Das Volk im Kanton Bern hat dem im Februar 2011 sogar knapp zugestimmt! Was ich darstellen wollte: Es wäre nicht einfach ein „Ersatz“ des alten AKW’s gebaut worden, sondern mindestens deren vier: Die Leistung des neuen AKW’s mit ca. 1‘600 MW wäre mehr als vier mal(!) grösser gewesen als diejenige des heutigen AKW’s (373 MW).

Postulat vom 15.3.2010 „Biokanton Bern – mehr Biolebensmittel für den Kanton Bern

Dabei wollte ich den Kanton dazu bringen, in seinem Einflussbereich dafür zu sorgen, dass anteilsmässig mehr Bio-Lebensmittel bezogen werden. Das Postulat wurde abgelehnt, trotz dem Antrag, dass das Postulat zugleich abgeschrieben worden wäre. Ein seltener Fall von Ablehnung.

Motion vom 18.11.2009 „Wir wollen keine Gigaliner auf Schweizer Strassen

Die europäische Lastwagenlobby verlangt nach den 40 – Tönnern jetzt auch noch 60 – Tönner auf den Strassen, das ist eindeutig zu viel! Man sollte dieses Ansinnen möglichst früh stoppen. Der Grosse Rat sah das anders.

Interpellation vom 18.11.2009 „Gelingt es dem Kanton, das Kasernenareal in Zukunft quartierfreundlicher zu betreiben?

Hier erscheint ein alter Konflikt zwischen dem Kanton (Eigentümer des Kasernenareals) und dem umliegenden Quartier (Breitenrain). Schon im Jahr 2000 (ganz unten) hatte ich den Kanton gebeten, mehr Rücksicht auf’s Quartier zu nehmen.

Interpellation vom 1.4.2009 „AKW Mühleberg: Neben den Rissen im Kernmantel auch noch finanzielle Risiken?

Die Wirtschaftskrise hatte auch „Risse“ im Stilllegungsfonds der Atomkraftwerke zur Folge gehabt.

Interpellation vom 6.3.2009 „Wie kann das „Kulturgut Schulweg“ erhalten werden?

Hier wollte ich den Kanton anstossen, Informationen über das Wachstum bei den sog. „Elterntaxis“ zu sammeln und wenn nötig etwas dagegen zu unternehmen. Leider kein Erfolg.

Motion vom 19.1.2009 „Neue erneuerbare Energien an die Schulen!

Gleich wie früher mit der Wasserkraft sollen heute die SchülerInnen frühzeitig mit Sonnen- Wind- und Biomassenenergie bekannt gemacht werden. Ich habe diese Motion in ein Postulat umgewandelt. Als solches wurde es überwiesen.

Motion vom 19.1.2009 „Mehr Arbeitsplätze – Ersatz von elektrischen Einzelspeicherheizungen

Diese Motion wurde überwiesen und ist später in das neue Energiegesetz eingeflossen, welches in der laufenden Legislatur eine Totalrevision erfahren hatte.

Motion vom 19.11.2008 „Mehr Kostentransparenz für unsere motorisierten und nicht motorisierten MitbürgerInnen

An vielen Stammtischen herrscht die Überzeugung, dass die Autofahrer vom Staat gemolken werden. Im Moment läuft eine Volksinitiative an, die den Autofahrer als Milchkuh darstellt. Diese Überzeugung ist falsch. Die Regierung hatte das Anliegen nicht richtig erfasst und die Motion zur Ablehnung empfohlen. Ich habe sie daraufhin zurückgezogen. Im Jahr 2011 ist es mir durch Direktkontakte gelungen, den Kanton dazu zu bringen, eine kantonale Strassenrechnung unter Einschluss der Gemeindestrassen zu erstellen. Resultat: Der Kanton und die Gemeinden geben für Strassenbau und Ähnliches rund CHF 145 Mio mehr aus (Jahr 2009), als sie von den AutofahrerInnen in Form von Autosteuern, Benzinabgaben und Ähnlichem zurückerhalten. Nach dem Scheitern der Vorlage für die neuen Motorfahrzeugsteuern erhöht sich dieses „Defizit“ noch einmal um CHF 100 bis 120 Mio. Die riesigen externen Kosten der Automobilität sind dabei nicht einmal enthalten. Fazit: Die „Milchkühe“ sind nicht die AutofahrerInnen, sondern die Leute, die kein Auto besitzen.

Genauere Resultate finden Sie auf dieser Website unter dem Titel: Aktuelles => Motorisierter Individualverkehr: Wer sind im Kanton Bern die „Milchkühe“, die AutofahrerInnen oder die Nicht-AutofahrerInnen?“

Vgl. „Bund“ vom 27.6.2011 und vom 26.1.2011

Interpellation vom 1.9.2008 „Noch massloserer Kunstschnee – schon im Oktober?

Mit dieser Interpellation wollte ich den Regierungsrat dazu bewegen, den Schneekanonenstart nicht in den Oktober vor zu verschieben. Ich konnte gegen den Aufrüstungswettbewerb der Kantone leider nichts ausrichten. Dieser sog. „Wettbewerb“ läuft munter weiter, zum Schaden der Natur.

Interpellation vom 9.4.2008 „Wird unsere Luft wirklich sauberer?

Als Abwehr gegen eine Interpellation Künzli (FDP), welcher die Luftqualität schönredete, hatte ich rasch eine „Gegeninterpellation“ gestartet. Behandelt wurden die beiden Interpellationen gleichzeitig. Seit ca. dem Jahr 2000 gehen die Schadstoffwerte der Luft (jedenfalls in der Stadt Bern) kaum mehr zurück.

Interpellation vom 7.6.2007 „Was tut die Regierung gegen Missbräuche bei der Steuerdeklaration?“ Gibt es im Steuerbereich „Scheinhungerleider?

Damals platzte mir der Kragen ob der rechtsgesteuerten „Sozialmissbrauchsdiskussion“. Ich wollte wissen, ob es im Bereich Steuerhinterziehung evtl. auch Steuerdetektive bräuchte. Die Antwort der Regierung war, dass man die Steuerhinterziehung im Griff habe, dass „das Potential zur Verheimlichung von steuerbaren Einkommen und Vermögen auf ein vertretbares Masse beschränkt sei“. Heute weiss man’s besser. Nach den seitherigen Entwicklungen im Steuerbereich hört sich eine solche Antwort wie ein Hohn an.

Zum Glück der Linken ist (allerdings mit tatkräftiger Hilfe des Auslands) unterdessen eine Diskussion über Steuerhinterziehung angelaufen. Für die meisten AusländerInnen ist das Bankgeheimnis in der Schweiz bereits Geschichte, für SchweizerInnen wird’s noch etwas dauern.

Interpellation vom 31.1.2007 „Gilt beim Bau von Parkplätzen das Verursacherprinzip nicht?

Im Gegensatz zur Verfassung, die das Verursacherprinzip hochhält, werden immer noch kantonale Gelder zum Bau von öffentlichen Parkplätzen eingesetzt.

Interpellation vom 31.1.2007 „Finanzieren StrombezügerInnen ihre eigene Manipulation?

Durch diese Interpellation wurde enthüllt, dass die BKW durch Mitgliedschaften in Organisationen rund fünf mal mehr Geld in atomenergiefreundliche Vereinigungen einzahlt, als in atomenergiekritische.

Motion vom 9.11.2006 „Bevölkerung vor Elektrosmog schützen

Diese Motion wurde abgelehnt. Unterdessen bombardiert die Mobilfunklobby die Bevölkerung mit Studien, welche die Unbedenklichkeit der Elektromagnetischen Strahlung von Handys belegen sollen.
Die Handymanie hat unterdessen ein Stadium erreicht, dass viele Leute ihr Handy wohl auch dann benützen würden, wenn sie sich einer Gesundheitsschädigung bewusst wären. Die Situation wäre dann vergleichbar mit dem Rauchen. Ich bin heute etwas ratlos bei diesem Thema.

Dringliche Interpellation vom 4.9.2006 „Sollen Flächennutzungszertifikate als ergänzendes Instrument der Raumplanung eingesetzt werden?

Dieser Raumplanungsvorstoss kommt eigentlich aus der Verkehrspolitik. Disperse Besiedlung führt zu Mehrverkehr. Die Raumplanung wird von bürgerlicher Seite häufig torpediert. Da wären marktwirtschaftliche Ansätze vielleicht wirksam. Das Problem: Wenn ein Instrument in einem heiklen Bereich (Einfamilienhüsli) wirksam ist, wird es (häufig von den Liberalen!) auch dann bekämpft, wenn es Marktelemente enthält.

Interpellation vom 12.6.2006 „Förderung des Fuss- und Veloverkehrs (Langsamverkehr) im Rahmen der Agglomerationsprogramme

Hier ging es mir darum, dass sich der Kanton bewusst war, dass man über den Agglomerationsfonds beim Bund relativ viel Geld für den Langsamverkehr abholen konnte.

Motion vom 20.3.2006 „Wankdorf light – für einen etappierten und kostentransparenten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Wankdorf

Mit zwei Mitstreiterinnen aus dem grünen Lager versuchte ich damals, den Neubau des Wankdorfkreisels quartierfreundlicher zu gestalten. Vergebens – das ursprüngliche Projekt ist fertig gebaut. Die Kapazität des Kreisels ist, entgegen früheren Dementis, verglichen mit derjenigen der ursprünglichen Wankdorfkreuzung, gestiegen.

Interpellation vom 1.2.2006 „Feinstaub tötet

Im Höhepunkt der Feinstaubbelastung Januar/Februar 2006 habe ich (vgl. unten) mit einer weiteren Interpellation nachgedoppelt. In der Folge hat sich die Regierung in dieser Sache doch noch ein wenig bewegt. Gegen Ende 2013 sind Studien erschienen, die zeigen, dass das Sterberisiko beim Feinstaub bislang massiv unterschätzt wurde.

Motion vom 5.9.2005 „Wasserbaupflicht solidarisch erbringen

Auslöser war das Hochwasser vom Sommer 2005. Es hatte sich gezeigt, dass die Zuständigkeit der Gemeinden für die Wasserbaupflicht bei grösseren Gewässern keinen Sinn macht. Ein Fluss wie die Aare muss auf seiner gesamten Länge „bewirtschaftet“ werden. Das heisst, die Wasserbaupflicht ist dem Kanton zu übertragen. Die Motion wurde am 29.03.2006 als Postulat überwiesen. Anfangs 2013 werden die Beratungen zum neuen Wasserbaugesetz beginnen. Darin ist die Aufnahme meines Anliegens vorgesehen.

Interpellation vom 24.6.2005 “ Grundrechte: Alter Zopf oder Grundlage des Rechtsstaates?

Auslöser dieses Vorstosses war ein BZ-Interview des damaligen Stadtratspräsidenten Philippe Müller (FDP). Dieser Mann äusserte sich in Stammtischmanier zur Wegweisungspraxis der Berner Stadtpolizei. Neuerdings muss die SP die Grundrechte offenbar gegen die so genannt „Liberalen“ verteidigen. Immerhin ist Philippe Müller dann nicht, wie von ihm gewünscht, als FDP-Kandidat für die Regierungsratswahlen aufgestellt worden.

Interpellation vom 28.4.2005 „Feinstaub als Gesundheitsrisiko

Schon vor dem Feinstaub-Winter 2005/06 versuchte ich, die Regierung auf das Thema Feinstaub zu sensibilisieren. Vgl. „Feinstaub tötet„.

Interpellation vom 14.9.2004 „Im Coop Belp müssen unmotorisierte KundInnen das Parking mitfinanzieren“.

Auch hier geht es um die verursachergerechte Belastung der AutofahrerInnen: Wenn beim Einkaufen das Parkieren gratis ist, zahlen Leute, die das Parking gar nicht brauchen, ebenso viel für den Einkauf. Daraus folgt, dass die ÖV–BenutzerInnen, bzw. die VelofahrerInnen oder die zu Fuss gehenden dazu gezwungen werden, die AutofahrerInnen zu subventionieren.

Motion vom 16.9.2003 „Sommer 2003 – Atmen gefährdet Ihre Gesundheit

Nach dem heissen und extrem ozonbelasteten Sommer hoffte ich vergeblich auf die Einsicht des Grossen Rates, dass in Zukunft in solchen Fällen einschneidende Massnahmen getroffen würden. Im Wirtschaftsrating des Handels- und Industrievereins (HIV) bekamen diejenigen Grossrätinnen die meiner Motion zustimmten, zwei Strafpunkte. Massnahmen gegen Luftvergiftung sind offenbar wirtschaftsfeindlich.

Motion vom 16.9.2003 „Mit Road Pricing nachhaltig Wirtschaften: Steuerung statt Steuern

Hier geht es um die verursachergerechte Belastung der AutofahrerInnen. Wer viel fährt, soll auch mehr zahlen. Zusätzlich könnten durch zeitlich und örtlich gezieltes Road Pricing Strasseninvestitionen in Milliardenhöhe eingespart werden. Bemerkenswert: Kein(e) einzige(r) Freisinnige(r) hat, trotz des liberalen Hintergrundes des Anliegens, diesem Vorstoss (sogar in abgeschwächter Form als Postulat) zugestimmt!

Vgl. dazu „Bund“ vom 25.03.2004 und vom 22.04.2004 und BZ vom 22.04.2004

Interpellation vom 18.11.2001 „Neubeurteilung des Risikos beim Atomkraftwerk Mühleberg

Nach dem Attentat 11. September 2001 in New York rückte auch eine neue Art von Risiko (Attacken durch Flugzeuge) in den Blickpunkt: Könnte Mühleberg Ziel eines Terroranschlages werden? Neuste Erkenntnisse aus dem Jahr 2013 zeigen, dass die damalige Argumentation der Regierung, Flugzeuge könnten das AKW Mühleberg wegen der Muldenlage kaum anfliegen, nicht (mehr?) stichhaltig ist.

Interpellation vom 29.11.2000 „Quartierfreundliches Kasernenareal in der Stadt Bern?

Hier handelt es sich um ein altes quartierpolitisches Anliegen der SP Bern-Nord. Um eine Petition meiner Parteisektion mit ähnlichem Inhalt politisch zu unterstützen, hatte ich diese Interpellation eingereicht.

Motion vom 31.1.2000 „Vier autofreie Waldsonntage 2001 im Kanton Bern

Der aktuelle Anlass war der Sturm „Lothar“ vom Dezember 1999. Die Idee war, auf ein Naturereignis in primär symbolischer Weise zu reagieren und damit zugleich auch einen kleinen Beitrag zur Verminderung des CO2 – Gehalts der Luft zu erbringen. Stichwort: Klimaveränderung. Auch als Massnahme zur Luftreinhaltung (etwa zur Reduktion des Feinstaubes) wären gezielte autofreie Tage aktuell..

top

Privat

Ausbildung und Beruf

Vierjährige Lehre als Maschinenschlosser bei der WIFAG, Matura auf dem zweiten Bildungsweg. Abschlüsse als Physiker und Gymnasiallehrer an der Uni Bern. Meine „Brötchen“ verdiente ich ca. 35 Jahre lang als Physiklehrer am Gymnasium (Teilpensum, ca. 50 % im langfristigen Mittel).

Meine Lebensführung entspricht den politischen Vorstellungen weitgehend, fast wie „von selbst“

1. Das tägliche Fortbewegen per Velo, zu Fuss oder (nicht täglich) per Eisenbahn beflügelt mein Lebensgefühl. Der Betrieb von anderthalb Tonnen Blech auf vier Rädern würde mein Leben echt behindern. Ich habe in meinem Leben nie ein Auto besessen.

2. Wir wohnen als MieterInnen zu zweit in einem viergeschossigen „Block“ im Breitenrain. Dabei brauchen wir zusammen (2.5 – Zimmerwohnung) eine Wohnfläche von ca. 65 m2 (ohne Mansarde/Keller). Unsere elektrische Energie besteht zu 100% aus ewb.ÖKO.Strom. Der Strombezug (inkl. Waschen) beträgt für zwei Personen rund 700 kWh pro Jahr. Dazu kommen (ebenfalls für zwei Personen) ca. 1‘600 kWh pro Jahr für Warmwasser/Kochen/Backen in Form von Gasenergie. Die Wäsche trocknen wir an der Luft.

Der Gasverbrauch für‘s Heizen ist durch die MieterInnen leider nicht mehr beeinflussbar, da, nach der Entfernung der Etagenheizungen, nur noch der Gesamtverbrauch aller acht Wohnungen gemessen wird. Das Ergebnis wird durch acht geteilt. Wenn die FDP nicht (=>Auftrag der Hauseigentümerverbandes!) über den Grossen Rat die individuelle Heizkostenabrechnung für Altbauten im Jahr 2000 aus dem Gesetz gekippt hätte, wäre das anders: Jeder Wohnung würde genau die Heizenergie berechnet, die sie auch tatsächlich verbraucht. Schon aus diesem „Detail“ ist sichtbar: Die Mehrheitsverhältnisse im Grossen Rat wirken sich ökologisch nicht gerade berauschend aus: Der Hauseigentümerverband als Minderheit wird im GR zur Mehrheit.

Fazit: Unserem Haushalt werden ca. 8‘500 kWh an Gasenergie für’s Heizen angerechnet. Der Gesamtenergieverbrauch unserer Wohnung für zwei Personen (alles inbegriffen) beträgt also ca. 10‘800 kWh pro Jahr, was pro Person ca. 5‘400 kWh ausmacht.

3. Den grössten Teil der Einkäufe besorgen wir im Quartier, vorzugsweise im selbstverwalteten Bio-Laden Wyleregg. Lange Transportwege fallen damit weg, da sich die Produzenten rund um Bern befinden.

4. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Diskutieren mit FreundInnen bei einem Glas Wein, Lesen, Wandern, Velofahren, Bahnreisen in Europa. Ich geniesse die Langsamkeit.

5. Das heisst, ich wäre schon heute für eine erdölarme und atomenergiefreie Zeit bestens gerüstet.

6. Trotz gesellschaftlicher Minderheitsposition politisiere ich nach wie vor mit grosser Lust. Die „Altersmilde“ verschiebe ich auf später.